
Nikon Z fc im Retro-Design
Ein Erfahrungsbericht von Rainer EgleEin Erfahrungsbericht von Rainer Egle
Mit schwerem Herzen musste ich sie zurückgeben, die Nikon Z fc
Ich hatte die Möglichkeit, eine Nikon Z fc* für ein Projekt-Wochenende von Nikon auszuleihen. Zwar hat das Wetter nicht wirklich mitgespielt, dafür war die Herausforderung für die Kamera höher. Es hat grossen Spass gemacht, «analog» zu fotografieren. Man schaut oben auf die Kamera, stellt ISO, Verschlusszeit und Blende ein und macht dann die Komposition durch den Sucher. Wenn das Bild zu hell oder zu dunkel wird, kann man oben die Helligkeits-Korrektur vornehmen. Die Z fc ist die perfekte Genuss-Kamera mit hervorragenden Bild-Ergebnissen.
Die Kamera sieht cool aus und fühlt sich «richtig» an. Fast wie damals auf der Nikon F3 und später dann auf der kompakten Nikon FM Back to the future! Einzig der Batteriefach-Deckel wirkt etwas billig und ist auch so gross, dass man auf dem Stativ weder Karte noch Batterie wechseln kann. Der Rest ist sehr gut verarbeitet und die wichtigen Einstellungen sind gegen versehentliche Verstellungen gesichert. Zudem sind nun (im Gegensatz zur Df) die «analogen» Schalter und Drehräder perfekt in der Elektronik der Kamera integriert. Die technischen Spezifikationen sind identisch zur Z 50. In der Software habe ich ein Schmankerl gefunden: Die Z fc – im Unterschied zur Z 50 – bietet nun auch Focus-Stacking. Im Makro-Bereich war ich damit nicht erfolgreich, ist wohl für die Landschaftsfotografie gedacht. Wie wäre es mit einem Software-Update?
Die Batterie kann man nun im Gehäuse via USB-C laden. Und die Kamera damit auch direkt am Strom betreiben. Welch Fortschritt zu den alten Batterie-Dummies am Strom!
Der erste Eindruck bei der Z fc mit den kleinen, leichten Objektive mit «wenig» Glas war etwas verhalten. Gibt es damit gute Bilder? JA! Die Objektive sind perfekt auf die Kamera gerechnet und ich habe keine Situation angetroffen, bei der die Kamera nicht technisch einwandfreie Bilder geliefert hat. Sobald wenig Licht vorhanden ist, darf man das ISO-Rad drehen. Es gibt gute Bilder mit geringem Rauschen auch bei hohen ISO-Werten.
Der ganz grosse Vorteil ist das Gewicht:
Meine Tasche umfasst folgende Objektive: 16-50mm, 50-250mm und ein f/1.4 35mm für Bilder mit schönem Bokeh. Dazu ein SB-400 Blitz. Sie wiegt 1.8 kg. Als Vergleich: Meine Df mit dem f/1.2 50mm bringt alleine schon 1.2 kg auf die Waage!
Kleine Wermutstropfen:
Der integrierte Blitz (zur Steuerung andere Blitze), die Fernauslöser-Buchse und der Sensor-Stabilisator fehlen leider. Und das Angebot von DX-Objektiven von Nikon ist leider noch immer unzureichend.
Der integrierte Blitz (zur Steuerung andere Blitze), die Fernauslöser-Buchse und der Sensor-Stabilisator fehlen leider. Und das Angebot von DX-Objektiven von Nikon ist leider noch immer unzureichend.
Fazit: Die Z fc wird bald meine Nikon1 als leichte Reisekamera ablösen.
Hier noch zwei unbearbeitete Bilder, direkt aus der Kamera.


*
Z50 = DX-Sensor mit Nikon Z Bajonett
Z fc = DX-Sensor mit Nikon Z Bajonett
Df = Vollformat mit Nikon F Bajonett
**
Das F-Bajonett gibt es seit etwa 60 Jahren.
Das Z-Bajonett löst das F-Bajonett ab. Hat einen viel grössere Durchmesser. Dank Adapter kann man ältere F-Objektive verwenden.